Coctails Tagebuch

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Coctails Tagebuch Teil 2

Verfasser: coctail


Schmerzerfüllt öffnete ich meine Augen.

Pantokrat hatte mir ein feuchtes Wickeltuch auf die Stirn gelegt. 
Ich lag im Schatten und beschloss meine Augen erneut zu 
schließen. Nur noch ein paar Minuten diese angenehme Kühle 
genießen...

Einfach nur ausgestreckt daliegen und den Sonnenuntergang 
beobachten... Ich hätte nie gedacht, dass das mal so entspannend 
sein kann...

Die Sonne! Sie ist gleich weg! Sie sind gleich da! Wir müssen uns 
verstecken!

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- "Er ist jetzt wach.", rief Pantokrat hinter sich.

- "Umso besser, dann soll er gleich mal mitanpacken. Wir 
müssen diesen Kühlschrank vor dieses Fenster schieben!", 
antwortete Zoby mit ruhiger Stimme.

Wir hatten das gesamte Erdgeschoss mit allen noch brauchbaren 
Möbeln verbarrikadiert, doch es wartete noch ein Haufen Arbeit 
auf uns. Ehe nicht alles hunderprozentig dicht war, konnten wir uns 
keine Pause gönnen.

Pantokrat und Zoby erzählten mir, wie sie mich gegen die Zombies 
stürmen sehen hatten. Ich hätte einen nach dem anderen zerlegt. 
Vor lauter Anstrengung bin ich dann zusammengeklappt. 
Anschließend hätten sie mich bis hierher geschleppt.

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Selbst Wasser hatten sie gefunden! Als sie das Bad betraten lag 
noch jemand in der Badewanne. Glücklicherweise ist er dann zum 
Sterben rausgegangen... Seine Leiche liegt noch immer neben dem 
Waschbecken. Selbstverständlich kommt aus den Wasserhähnen 
kein Wasser! Von Strom brauchen wir gar nicht erst reden.

Angesichts meines geschwächten Zustands, überließen mir 
Pantokrat und Zoby das kaputte Sofa. Pantokrat würde heute 
Nacht mit seinem Batteriewerfer Wache schieben.

Am nächsten Morgen wurde ich von Zoby unsanft geweckt. 
Pantokrat, der ja eigentlich die Nacht auf uns aufpassen sollte, 
bekam einen Fußtritt verpasst... Der Helligkeit nach zu urteilen, 
stand die Sonne schon hoch am Himmel... gar nicht gut.

So erschöpft wie wir gestern waren, sind wir alle drei sofort 
eingeschlafen und haben nichts mehr gehört. Das ist wirklich 
erstaunlich, denn die Beulen und Kratzspuren an den Wänden 
deuten auf eine massive Gewalteinwirkung hin.

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Die Biester wollten es gestern Nacht wirklich wissen... Vorsichtig 
verließen wir unsere Schlafstätte. Es sah so aus, als ob sich die 
Zombiehorde von gestern Nacht zurückgezogen hätte.

Da wir den ganzen letzten Abend damit verbracht hatten uns 
einzubunkern, waren uns die Autowracks von nebenan gar nicht 
augefallen.

Die Autos waren vom Rost regelrecht zerfressen.. als ob sie 
schon seit Jahrzehnten hier verrotten würden. Alles um uns herum 
schien in letzter Zeit noch schneller zu verfallen...

Wir versuchten eines nach dem anderen zu starten. Es war total 
sinnlos... plötzlich hörte ich ein lautes Brummen. Ich rannte zum 
anderen Ende des Schrottplatzes und sah Zoby neben einem 
Fahrzeug stehen. Himmel, war das ein Motor! Zoby hatte doch 
tatsächlich ein militärisches Kettenfahrzeug zum Laufen gebracht! 
Als er mich erblickte, schaltete er den Motor aus und stieg aus 
seiner Fahrerkabine.

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Pantokrat kam auf uns zugelaufen. Er erzählt uns, dass er ein 
eingestürztes Gebäude unter dem Sand entdeckt hatte.

Daraufhin beschlossen wir uns die Arbeit aufzuteilen. Während 
ich mit meiner "Reibe" graben sollte, kümmerte sich Pantokrat um 
die Autoblechverkleidungen. Zoby hatte hingegen eine 
Werkzeugkiste gefunden und machte sich daran, das 
Kettenfahrzeug auszuschlachten.

Das Graben war eine richtige Scheißarbeit. Zum Glück brachte 
mir Pantokrat nach ein paar Stunden eine richtige Schaufel, denn 
meine Hände waren vom Graben schon komplett aufgeschürft.

Am Abend haben wir uns dann in unseren selbst fabrizierten 
Metallkasten eingesperrt. Pantokrat hatte alle Motorhauben 
eingesammelt, die er finden konnte. Anschließend haben wir alle 
Fenster damit abgedeckt. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, 
haben wir noch einen Kleintransporter vor die Haupttür geschoben.

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Auch Zoby war fleißig gewesen: Er hatte diesen riesigen 
Kettenfahrzeugmotor wieder zum Laufen gebracht, die Benzintanks 
der anderen Fahrzeuge leergesaugt und das Benzin in 
Kanister abgefüllt.

Wir mussten uns nun entscheiden, ob wir weiter in unserer 
Festung bleiben oder ob wir vor Sonnenuntergang aufbrechen 
würden. Nach einem kurzen Wortwechsel richteten sich die Blicke 
plötzlich auf mich. Ich war der einzige, der noch nichts gesagt 
hatte.

Ich grinste sie stumm an, verzog mich dann aber sofort in den 
Nebenraum. Dabei nahme ich die Bierflasche mit, die ich zuvor im 
Bauschutt gefunden hat.

Pantokrator und Zoby folgten mir wortlos. Das Bier wurde 
brüderlich geteilt. Zwei Verschlusskappen pro Nase... wir waren 
nicht mal beschwippst, aber für uns war es etwas besonderes.

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Zoby und Panto schliefen nach ein paar Minuten friedlich ein. 
Dabei ratzten sie so laut, dass ich das Gefühl hatte, sie würden 
einen Wald zerlegen.

Ich stieg in den ersten Stock und schaute mir durch ein kaputtes 
Fenster den Mond an. Die Zombies würde es nicht schaffen hier 
hochzuklettern, also machte es auch keinen Sinn die 
Etagenfenster zu verbarrikadieren.

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