Coctails Tagebuch
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Coctails Tagebuch Teil 2
Verfasser: coctail
Schmerzerfüllt öffnete ich meine Augen. Pantokrat hatte mir ein feuchtes Wickeltuch auf die Stirn gelegt. Ich lag im Schatten und beschloss meine Augen erneut zu schließen. Nur noch ein paar Minuten diese angenehme Kühle genießen... Einfach nur ausgestreckt daliegen und den Sonnenuntergang beobachten... Ich hätte nie gedacht, dass das mal so entspannend sein kann... Die Sonne! Sie ist gleich weg! Sie sind gleich da! Wir müssen uns verstecken! Seite 1/7
- "Er ist jetzt wach.", rief Pantokrat hinter sich. - "Umso besser, dann soll er gleich mal mitanpacken. Wir müssen diesen Kühlschrank vor dieses Fenster schieben!", antwortete Zoby mit ruhiger Stimme. Wir hatten das gesamte Erdgeschoss mit allen noch brauchbaren Möbeln verbarrikadiert, doch es wartete noch ein Haufen Arbeit auf uns. Ehe nicht alles hunderprozentig dicht war, konnten wir uns keine Pause gönnen. Pantokrat und Zoby erzählten mir, wie sie mich gegen die Zombies stürmen sehen hatten. Ich hätte einen nach dem anderen zerlegt. Vor lauter Anstrengung bin ich dann zusammengeklappt. Anschließend hätten sie mich bis hierher geschleppt. Seite 2/7
Selbst Wasser hatten sie gefunden! Als sie das Bad betraten lag noch jemand in der Badewanne. Glücklicherweise ist er dann zum Sterben rausgegangen... Seine Leiche liegt noch immer neben dem Waschbecken. Selbstverständlich kommt aus den Wasserhähnen kein Wasser! Von Strom brauchen wir gar nicht erst reden. Angesichts meines geschwächten Zustands, überließen mir Pantokrat und Zoby das kaputte Sofa. Pantokrat würde heute Nacht mit seinem Batteriewerfer Wache schieben. Am nächsten Morgen wurde ich von Zoby unsanft geweckt. Pantokrat, der ja eigentlich die Nacht auf uns aufpassen sollte, bekam einen Fußtritt verpasst... Der Helligkeit nach zu urteilen, stand die Sonne schon hoch am Himmel... gar nicht gut. So erschöpft wie wir gestern waren, sind wir alle drei sofort eingeschlafen und haben nichts mehr gehört. Das ist wirklich erstaunlich, denn die Beulen und Kratzspuren an den Wänden deuten auf eine massive Gewalteinwirkung hin. Seite 3/7
Die Biester wollten es gestern Nacht wirklich wissen... Vorsichtig verließen wir unsere Schlafstätte. Es sah so aus, als ob sich die Zombiehorde von gestern Nacht zurückgezogen hätte. Da wir den ganzen letzten Abend damit verbracht hatten uns einzubunkern, waren uns die Autowracks von nebenan gar nicht augefallen. Die Autos waren vom Rost regelrecht zerfressen.. als ob sie schon seit Jahrzehnten hier verrotten würden. Alles um uns herum schien in letzter Zeit noch schneller zu verfallen... Wir versuchten eines nach dem anderen zu starten. Es war total sinnlos... plötzlich hörte ich ein lautes Brummen. Ich rannte zum anderen Ende des Schrottplatzes und sah Zoby neben einem Fahrzeug stehen. Himmel, war das ein Motor! Zoby hatte doch tatsächlich ein militärisches Kettenfahrzeug zum Laufen gebracht! Als er mich erblickte, schaltete er den Motor aus und stieg aus seiner Fahrerkabine. Seite 4/7
Pantokrat kam auf uns zugelaufen. Er erzählt uns, dass er ein eingestürztes Gebäude unter dem Sand entdeckt hatte. Daraufhin beschlossen wir uns die Arbeit aufzuteilen. Während ich mit meiner "Reibe" graben sollte, kümmerte sich Pantokrat um die Autoblechverkleidungen. Zoby hatte hingegen eine Werkzeugkiste gefunden und machte sich daran, das Kettenfahrzeug auszuschlachten. Das Graben war eine richtige Scheißarbeit. Zum Glück brachte mir Pantokrat nach ein paar Stunden eine richtige Schaufel, denn meine Hände waren vom Graben schon komplett aufgeschürft. Am Abend haben wir uns dann in unseren selbst fabrizierten Metallkasten eingesperrt. Pantokrat hatte alle Motorhauben eingesammelt, die er finden konnte. Anschließend haben wir alle Fenster damit abgedeckt. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, haben wir noch einen Kleintransporter vor die Haupttür geschoben. Seite 5/7
Auch Zoby war fleißig gewesen: Er hatte diesen riesigen Kettenfahrzeugmotor wieder zum Laufen gebracht, die Benzintanks der anderen Fahrzeuge leergesaugt und das Benzin in Kanister abgefüllt. Wir mussten uns nun entscheiden, ob wir weiter in unserer Festung bleiben oder ob wir vor Sonnenuntergang aufbrechen würden. Nach einem kurzen Wortwechsel richteten sich die Blicke plötzlich auf mich. Ich war der einzige, der noch nichts gesagt hatte. Ich grinste sie stumm an, verzog mich dann aber sofort in den Nebenraum. Dabei nahme ich die Bierflasche mit, die ich zuvor im Bauschutt gefunden hat. Pantokrator und Zoby folgten mir wortlos. Das Bier wurde brüderlich geteilt. Zwei Verschlusskappen pro Nase... wir waren nicht mal beschwippst, aber für uns war es etwas besonderes. Seite 6/7
Zoby und Panto schliefen nach ein paar Minuten friedlich ein. Dabei ratzten sie so laut, dass ich das Gefühl hatte, sie würden einen Wald zerlegen. Ich stieg in den ersten Stock und schaute mir durch ein kaputtes Fenster den Mond an. Die Zombies würde es nicht schaffen hier hochzuklettern, also machte es auch keinen Sinn die Etagenfenster zu verbarrikadieren. Seite 7/7
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