Coctails Tagebuch Teil 1
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Coctails Tagebuch, Teil 1
Verfasser: coctail
Pantokrat hatte das Gebäude als Erster gesehen. Es war gar nicht so schlecht, zumal ich überhaupt keine Lust hatte wieder eine Nacht draußen zu schlafen. Wir, das heißt Pantokrat, Zoby und Ich (Coctail), liefen schon seit Tagen durch diese staubige Einöde. Bei unserem Aufbruch hatten wir noch alle möglichen und unmöglichen Behälter mit Wasser gefüllt, doch es war zu wenig. Das warme Wasser verflüchtigte sich schneller als unsere Hoffnungen. Ich ertappte mich regelmäßig beim Träumen... In meiner Fantasie kam ein zugefrorener See vor, in dem wir alle badeten. Von den Zombies war da weit und breit keine Spur. Zum Glück. Zombies sind unermüdlich und stinken zum Himmel. Glücklicherweise schaffen sie es mit ihrem schlürfenden Gang nie uns einzuholen... was sie allerdings nicht daran hindert, es immer wieder zu versuchen. Seite 1/5
Tagsüber ist es leicht ihnen zu entwischen, aber nachts sind wir jedes Mal gezwungen blitzartig unsere Zelte abzubauen und überhastet zu flüchten. Manchmal können wir sie schon von weitem erkennen. Elendige Hampelmänner sind das, das sage ich euch! Wir müssen dann noch schneller gehen und unsere Verfolger stoßen früher oder später auf die große Horde, welche jeden Tag größer wird. Wir standen also vor diesem Gebäude. Das Erdgeschoss war ziemlich groß und es hatte einen ersten Stock. Auf dem Dach war eine Antennen zu erkennen. Skelettgerippe lagen überall um das Gebäude herum verstreut. Ich schaute Zoby in die Augen. Es ging ihm offensichtlich nicht gut, getrocknete Blutpfropfen bedeckten seine Lippen. Zoby war von uns dreien derjenige, dem die Hitze am meisten zu schaffen machte, regelmäßig wurde ihm schwarz vor Augen. Seite 2/5
Ich betete insgeheim dafür, dass er noch lange durchhalten möge, denn er war für die Gruppe unersetzlich. Er konnte fast alles reparieren und war sehr erfindungsreich. Ich kann mich noch genau erinnern, als er mir diese geschärfte Blechplatte gegeben hat, "Reibe" hat er sie genannt. Ich habe sie noch immer, sie baumelt an meinem Gürtel. Für fast nichts auf dieser Welt würde ich sie eintauschen. Die Luft flimmerte vor Hitze. Jeder Schritt war ein Qual und wir hatten nur noch das schützende Gebäude vor Augen. Langsam, ganz langsam kamen wir ihm näher... Auf einmal fing Pantokrat zu schreien an. Er hatte fünf Zombies entdeckt, die schnurstracks auf uns zukamen und die uns daran hinderten, das Gebäude zu erreichen. Seite 3/5
Ich konnte und wollte nicht mehr laufen. Ich hatte Durst, einen schrecklichen Durst. Und überhaupt: Ich hatte doch nicht studiert, um hier wie ein Tier ständig von einer Zombiehorde gehetzt zu werden. Ich hatte die Schnauze so voll. Seit Tagen hatte ich mich auf dieses Gebäude gefreut. Egal wie abgefuckt es war, es versprach Schutz und ein paar Stunden Durchschlafen. In der Wüste ist das unmöglich. Kein Bock mehr. Heut Nachmittag liefen wir mal wieder in brütender Hitze als uns fünf halbverrottete Kadaver entgegentorkelten. Pantokrat und Zoby begannen sich daraufhin hektisch auszutauschen, wie wir ihnen am besten ausweichen könnten usw... Seite 4/5
Zoby warf eine flüchtigen Blick Richtung Sonne. Diese befand sich schon am Untergehen. Wir hatten Angst, sie vor Nachteinbruch nicht mehr abschütteln zu können. Ich kann nicht mehr. Um mir Mut zu machen, wollte ich mich mit meiner "Reibe" lautschreiend auf zwei Zombies stürzen, doch ich bekam keinen Laut aus meiner Kehle. Meine Stimme war weg... Seite 5/5
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